Zurzeit lese ich mit großer Begeisterung den Roman „Schönwald“. Ein beeindruckendes Werk. Aber: Hinten drauf steht eine Kritikerstimme, die das Buch als „Der immer ersehnte […] aktuelle deutsche Gesellschaftsroman“ feiert.
Hm. Es geht um eine fünfköpfige Familie: Mutter promovierte Literaturwissenschaftlerin. Vater Oberstaatsanwalt. Alle Kinder haben studiert. Der ältere Sohn war bis vor kurzem Dozent an der New Yorker Columbia University, die Tochter eröffnet gerade in Neukölln einen queeren Buchladen, der jüngere Sohn ist mit der Tochter eines Milliardärs verheiratet. Das weitere Personal passt sich nahtlos an. Das soll die aktuelle deutsche Gesellschaft repräsentieren? Allenfalls, wenn du selbst mindestens zum Bildungsbürgertum gehörst und ein bisschen betriebsblind bist, könntest du so denken.
Deutsche Geschichte: Den kleinen Leuten eine Stimme geben
Ich würde gern ein ausgewogeneres Buch über Deutschland in den vergangenen etwa 80 Jahren schreiben, dabei gern auch den sogenannten kleinen Leuten eine Stimme geben – sprich: meinen Leuten. Das wären zugleich hauptsächlich mitteldeutsche Stimmen aus dem früheren Grenzgebiet. Diese würde ich gern um eine authentische Stimme aus dem – jeweils tiefen – Osten, Westen, Süden oder Norden erweitern. Hauptsache, weit weg von der Zonengrenze.
Kommst du aus Greifswald, Emden, Cottbus, Bonn, Ludwigsburg, Passau …, schreibst Bücher und traust dich wie ich möglicherweise zum ersten Mal, zu zweit einen Roman zu schreiben? Dann melde dich bitte, per Mail oder über Social Media. Alles andere wird sich zeigen. Ich bin gespannt. Lass uns deutsche Geschichte schreiben.
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